Rund jeder zehnte Deutsche leidet unter einer Hausstaubmilbenallergie. Diese wird im Sprachgebrauch auch häufig als Hausstauballergie bezeichnet. Auslöser dieser Allergie ist in erster Linie der Kot der Hausstaubmilbe. Ist dieser ausgeschieden und trocknet ab, zerbröckelt er in viele kleine Stücke und vermischt sich mit dem im Wohnraum befindlichen Staub. In der Folge leiden Hausstaubmilbenallergiker vor allem unter Niesanfällen, auch Hustenreiz und Halsschmerzen können auftreten, ebenso wie tränende Augen. Um die Symptome zu lindern, sollten Menschen mit einer Hausstauballergie versuchen, das Allergen möglichst zu meiden. Dies gestaltet sich bei einer Hausstauballergie allerdings häufig nicht so einfach.
Da sich die Milbe von abgestorbenen Hautschuppen und verlorenen Haaren ernährt, ist sie überall dort zu finden, wo auch der Mensch Zuhause ist – und sich gerne aufhält. Ihre Anwesenheit ist aber kein Hinweis auf mangelnde Hygiene, auch Krankheiten können durch Milben nicht übertragen werden. Dennoch können durch eine regelmäßige Reinigung der Wohnräume die Milben und damit verbunden das Vorhandensein von Milbenkot reduziert werden.
Dass bedeutet, dass vor allem die Lieblingsplätze der Milben regelmäßig gereinigt werden sollten. In erster Linie zählt dazu das Bett. Hier halten sich die winzigen Tierchen aufgrund des feuchtwarmen Klimas besonders gerne auf. Deshalb können die Beschwerden häufig abgeschwächt werden, indem das Bett regelmäßig frisch bezogen und die Bettwäsche bei 60 Grad gewaschen wird. Auch Schutzhüllen für Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen, sogenannte Encasings, können eine Hausstauballergie lindern. Gleiches gilt für andere Polstermöbel, die ebenfalls regelmäßig gesäubert werden sollten.
Grundsätzlich können Hausstaubmilbenallergiker ihre Beschwerden reduzieren, indem sie ihren Wohnraum möglichst staubfrei halten, da sich vor allem im Staub der Kot der Milben befindet. Regelmäßiges Saugen und Wischen sind hier hilfreich. Frische Luft hilft, feuchte Wärme in den Wohnräumen zu vertreiben, da sich Milben in feuchtwarmen Räumen besonders gerne aufhalten.
Darüber hinaus kann eine Hausstauballergie mit Medikamenten behandelt werden. Dafür kommen unter anderem Antihistaminika und Glukokortikoide in Betracht, zu denen auch Kortison zählt. Antihistaminika reduzieren das Histamin im Körper, das an der Entstehung der allergischen Reaktion beteiligt ist. Glukokortikoide, wie etwa Kortison, reduzieren in erster Linie die Entzündung im Körper und unterstützen beispielsweise das Abschwellen der Nasenschleimhäute.
Um die Ursache einer Hausstauballergie zu bekämpfen, kommt darüber hinaus eine sogenannte Hyposensibilisierung in Betracht. Im Verlauf dieser Therapie wird der Körper über einen längeren Zeitraum mit dem Allergen konfrontiert, indem die Betroffenen Tabletten oder Tropfen einnehmen, die das Allergen enthalten. Möglich ist auch, dass das Allergen als Spritze verabreicht wird.
Besonders belastet sind Hausstaubmilbenallergiker meist im Spätsommer und Herbst, da hier die Anzahl der Milben in den Wohnräumen am größten ist, bevor im Winter ein Großteil von ihnen stirbt. Trotzdem sind Milben, wenn auch im Winter in geringerer Zahl, das ganze Jahr über in Wohnräumen zu finden, sodass Hausstaubmilbenallergiker meist das ganze Jahr unter Symptomen leiden. Häufig tritt eine Hausstauballergie erstmals bei Kindern und Jugendlichen auf und manifestiert sich im Laufe der Zeit, wenn eine Hyposensibilisierung keine Linderung bringt.
Daniela Elsässer