Eine Allergie kann mithilfe verschiedener Allergietests diagnostiziert werden. Welcher Allergietest durchgeführt wird, ist abhängig von den Symptomen und dem Erstgespräch (Anamnese) zwischen Patient und behandelndem Arzt. Eine ausführliche Anamnese ist auch deshalb von Bedeutung, da so meist bereits im Vorfeld auslösende Allergene (Allergie auslösender Stoff) eingegrenzt werden können.
Um mögliche Allergene identifizieren zu können, können die Betroffenen den Arzt bereits vor dem ersten Besuch unterstützen, indem sie ihre Symptome sowie das Ausmaß und den Zeitpunkt des Auftretens genau notieren (Allergietagebuch). Dies kann helfen, Symptome wie rote Augen, Juckreiz auf der Haut oder eine laufende Nase, die ein Hinweis auf eine Allergie sein können, bereits möglichen Allergenen zuzuordnen.
Grundsätzlich können vier Testverfahren zur Diagnose einer Allergie unterschieden werden. Es gibt den Bluttest, den Pricktest, den Epikutantest und den Provokationstest.
Ein Pricktest wird in der Regel dann durchgeführt, wenn die Vermutung nahe liegt, dass eine Allergie vom Allergietyp I vorliegt. Dazu zählt zum Beispiel eine Allergie gegen Pollen, Gräser, Nahrungsmittel oder Tierhaare. Der Pricktest gehört zu den am häufigsten durchgeführten Allergietests.
Um den Verdacht zu bestätigen – oder auch zu entschärfen – wird der vermeintliche Allergieauslöser auf die Haut gegeben. In der Regel werden 15 bis 20 Testlösungen auf den Unterarm aufgebracht. Dazu gehören unter anderem Pollen und Schimmelpilze.
Anschließend wird mit einer Lanzette die Haut an dieser Stelle leicht eingeritzt oder mit einer Nadel eingestochen. Nach einer Wartezeit von rund 15 bis 20 Minuten zeigen sich, sofern eine Allergie vorliegt, allergische Hautreaktionen. Es bilden sich Quaddeln und die Haut wird rot. Die Ausbreitung von Rötung und Quaddeln wird dann herangezogen, um das Ausmaß der Allergie zu bestimmen.
Mithilfe eines Bluttests kann herausgefunden werden, wie groß die Anzahl der Immunglobulin-E-Antikörper (IgE-Antikörper) im Blut ist. Anhand der Menge der Antikörper können Rückschlüsse auf das Vorliegen einer Allergie gezogen werden, da diese Antigene vermehrt im Körper gebildet werden, wenn ein Allergen fälschlicherweise als Gefahr identifiziert wird. Ein Bluttest wird häufig als Ergänzung zu einem Pricktest durchgeführt, um die hier gewonnenen Ergebnisse zu untermauern.
Ein Epikutantest wird eingesetzt, um eine Allergie vom Allergietyp IV nachzuweisen. Beim Allergietyp IV handelt es sich meist um eine sogenannte Kontaktallergie, etwa eine Nickelallergie. Im Rahmen des Tests werden die Allergene, die als Auslöser der Allergie in Betracht kommen, in entsprechenden Zubereitungen auf den Rücken aufgeklebt. Deshalb wird dieser Test auch Pflastertest genannt. Dort werden sie nach ein bis zwei Tagen wieder entfernt. Sind Hautreaktionen sichtbar, können so Rückschlüsse gezogen werden, auf welchen Fremdstoff der Körper allergisch reagiert.
Im Rahmen eines Provokationstests wird der Betroffene direkt mit dem möglichen Allergen konfrontiert. Wird zum Beispiel eine Allergie gegen Nüsse vermutet, nimmt der Betroffene diese zu sich. Denkbar ist auch, dass das Allergen direkt auf die Schleimhaut der Nase aufgebracht wird. Mithilfe dieser Vorgehensweise soll die allergische Reaktion vom Körper direkt provoziert werden. Da eine möglicherweise starke allergische Reaktion die Folge sein kann, wird ein Provokationstest nur unter strenger ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Außerdem ist er in der Regel das letzte Mittel der Wahl, wenn eine Allergie trotz vorangegangener Tests, wie etwa dem Prick- oder dem Bluttest, nicht unzweifelhaft nachgewiesen werden konnte.
Grundsätzlich sind alle Testverfahren bei Erwachsenen und Kindern einsetzbar. Bei Kindern werden Allergietests allerdings erst ab dem dritten Lebensjahr empfohlen. Liegt ein begründeter Verdacht auf eine konkrete Allergie vor, ist es jedoch auch möglich, jüngere Kinder auf eine Allergie zu testen. Eine gesicherte Diagnose ist für Kinder – wie auch für Erwachsene – wichtig, um alle Behandlungsmöglichkeiten ausschöpfen zu können.
Daniela Elsässer